Geschäftsführer und verantwortlich für diese Seiten:
Leif Greinus, Ilka Winkler (Prokura)
Rainald Grebe ist Autor, Dramaturg, Regisseur, Schauspieler, Comedian, Komponist, Liedersänger. Obstbauer.
Was für ein Mensch, was für ein Leben.
Die Beatles sind eine Legende, weil sie sich nach einem kurzen Höhenflug jung getrennt haben, die Stones, weil sie ewig weiter so tun wie die Kopie ihrer Kopie, die BläckFööss und die Höhner haben ihre gesamten Gründungsmitglieder gegen jüngere ausgetauscht und der Name schunkelt weiter, Und wir, die Kapelle der Versöhnung , wie wollen wir alt werden? In Würde, würdelos,im Sauerstoffzelt, geschnitten, am Stück? Wie sehen wir uns? Als die Ärzte, die Toten Hosen, die Flippers? Was ist eine Band? Eine Lebensgemeinschaft, eine GmbH, ein Zauberwürfel, ein Badezusatz, eine Alkoholvergiftung, eine Tasse Tee?
Fragen, die wir uns stellten. Und dann war alles wie immer: die grossen Fragen müssen verschoben werden, denn die Premiere ist ja schon in 4 Wochen, also erstmal proben,erstmal cissen und fissen, erstmal machen.
Die neuen Songs schlummerten in den Tiefen meines Arbeitsspeichers ich musste sie nur hochladen und in den Proberaum werfen, und so entstand dieser Abend DIE BAND und wird weiter entstehn
Eine Wucherung, ein Gang um die 7 Ecken, ein bunter Strauß Dada und Rocknroll.: Vorhang auf. Regler hoch. Licht an: die Kapelle der Versöhnung ist DIE BAND.
Unglaublich, aber wahr: Der Liedermacher und Tausendsassa Rainald Grebe hat seine Autobiografie geschrieben! Schonungslos erzählt er von Herkunft und Abgründen, von seinen Leidenschaften und Abstürzen, Affären und Süchten, vom neuen Leben in Brandenburg. Das kann alles nicht stimmen!, mag man denken, der Tag ist nur 24 Stunden lang, ein Leben zu kurz, das muss erfunden sein. Aber nein, da sind eindeutige Beweise: die exklusiven Fotos aus Grebes Privatarchiv.
Was für ein Mensch, was für ein Leben.
Für sein sechstes Solo hat Rainald Grebe einen alten Schmöker zur Hand genommen: Des Freiherrn Münchhausen wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande aus dem Jahr 1786.
Die meisten Menschen haben gleich ein paar Bilder von Münchhausen im Kopf: wie er auf einer Kanonenkugel reitet, sein Pferd von einem Stadttor halbiert wird und beim Saufen hinten ausläuft, er einen Hirsch mit Kirschkernen beschiesst und dem wächst dann ein Kirschbaum zwischen dem Geweih.… ein Klassiker. Wer ist dieser Münchhausen? Ein Schwadroneur, ein Auftischer. Ein grosser Labersack. Ein Mann mit zeitlosen Eigenschaften: keine Schwäche zeigen, alleinunterhalten, die Welt erklären im Monolog. Also perfekte Voraussetzungen für ein Soloprogramm. In unserer Gegenwart der fake news und des bullshits hätte sich Münchhausen doch eigentlich wohlfühlen müssen. Rainald Grebe befürchtet, er würde eher darunter leiden, kein Alleinstellungsmerkmal mehr zu haben. Rest in peace, Baron, du hast gewonnen!
Also zieht sich Rainald Grebe nun an den eigenen Haaren aus dem Sumpf und begibt sich in die Welt der Lügen und Halbwahrheiten, der Behauptungen und Schönfärbereien, der Hochstapeleien, Übertreibungen und Verschwörungstheorien. Und alles ist wahr! Der Lügenbaron als Reiseleiter in die Oberflächen unserer Zeit. Inklusive Mondlandung. Mit wunderschönen Songs. Und wunderschönem Licht. Ein wunderbarer Abend. Den es noch nicht gab, als diese Zeilen geschrieben wurden. Aber eins kann Münchhausen auf jeden Fall sehr gut: behaupten! behaupten! behaupten! Es lebe der Lügenbaron!